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Offener Prozess

NSU-Aufarbeitung in Sachsen, internationale Künstlerpositionen

28. September 2021 bis 07. November 2021

Neue Sächsische Galerie Chemnitz

Hito Steyerl, 1997: Babenhausen, Kurzfilm DE, Filmstill
Harun Farocki (2005): Aufstellung, Kurzfilm DE, Filmstill
✝ Sefa Defterli (2006, Schnitt 2021) Trauerdemonstration Kein 10. Opfer , Ausschnitte aus filmischer Dokumentation DE, Filmstill

„Kein zehntes Opfer“ war der Titel der Demonstrationen am 6. Mai 2006 in Kassel und am 11. Juni 2006 in Dortmund. Die Familienangehörigen und Freund:innen von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat forderten die Aufklärung der Morde an den ihnen nahe stehenden Menschen. 2007 wurde Michèle Kiesewetter zum eben jenem Opfer, das die Demonstrant*innen verhindern wollten. Vier weitere Jahre dauerte es, bis die Gesellschaft begreifen wollte, was sich über Jahre vor ihren Augen abspielte. Eine Mord- und Anschlagsserie, rassistisch motiviert, verübt von Neonazis, die sich in Jena, Chemnitz und Zwickau radikalisiert haben. Was ist hier auf so furchtbare Weise verkehrt gelaufen?

Dieser Frage widmet sich die Ausstellung Offener Prozess, die am 28. September 2021 in der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz eröffnet wird. Sie erzählt den komplexen Fall des NSU ausgehend vom Leben derjenigen, die zum Ziel der Gewalt wurde und lädt die Besucher*innen ein, ihren Lebenswegen, ihren Erfahrungen im Alltag und ihren Kämpfen um Anerkennung zu folgen. Die mobile Ausstellung versteht sich als ein Beitrag zu einem lebendigen Erinnern und zur Aufarbeitung der Ursachen, die den NSU möglich gemacht haben. Sie versammelt hochkarätige künstlerische Beiträge u.a. von Harun Farocki, Hito Steyerl, belit sağ, Želimir Žilnik, Ulf Aminde, Forensic Architecture. Sie lässt aber auch Betroffene selbst zu Wort kommen sowie Initiativen, die sich gegen rechte Gewalt und Diskriminierung zur Wehr setzen. Die Ausstellung lädt die Besucher*innen zum Zuhören ein, zum Vertiefen und Recherchieren – und zum Aktiv werden. 

Besonders viel Wert wurde auf die Inklusivität der Ausstellung gelegt. Die Ausstellungsinhalte sind in den Sprachen Türkisch, Arabisch, Englisch, Einfache Sprache verfügbar. Alle Filme stehen für blinde Menschen in einer Version mit Audiodeskription bzw. als Hörfilm zur Verfügung. Eine mehrsprachige Vermittlung für Gruppenrundgänge in der Ausstellung ist buchbar (vermittlung@asa-ff.de).
(ASA-FF e. V., PM vom 21.09.2021)

Ausstellungszeitraum: 28. September  bis 7. November 2021
Eine Ausstellung des ASA-FF e. V.)
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