Raumgreifende Instrumente und Klanginstallationen
KLANGPARK – das sind neue Klangskulpturen, Klangkörper und Instrumente die von Musikern aus Sachsen entwickelt wurden. Bekannt sind die Stahlbogenharfe von Steffan Claußner oder das Belllithoxyl von Bernd Sikora. Manches war als Entwurf lange in den Unterlagen der Musiker zu finden und wartete bisher darauf, gebaut zu werden. In der Ausstellung kann man diese Instrumente nun sehen, hören und auch zum Teil selber spielen. Der Ausstellungsraum der Neuen Sächsischen Galerie wird zum Klangpark. Longstrings, über 20 Meter gespannte Stahlsaiten, machen ihn zum Resonanzkörper, die Stahlbogenharfe, elektronische Instrumente und auch neue Klangobjekte werden im Galerieraum eingebaut und in abendlichen Konzerten gespielt. Der KLANGPARK steht auch für Workshops und Schülerkonzerte zur Verfügung, um die Herangehensweise an Instrumentenerfindungen, die Umsetzung und das Spielen zu erforschen. In den Workshops geht es um Klangentstehung, Klangformung und Verstärkung. Beteiligt sind Musiker wie Tobias Brunn, Bernd Sikora, Mathis Stendike, Mitch Kunze, Gregor Kuhn und Steffan Claußner. Begleitet wird das Ganze von einer Fotoausstellung, die die Musiker und ihre Arbeiten dokumentiert.
Der Verein B.I.G. e.V., die Brühlsche Improvisationsgemeinschaft, ist seit 1992 aktiv. Viele Projekte die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, können hier als Fotodokumentation oder Videoprojektion eingesehen werden, z.B. der Improvisationsmarathon 2018, die Konzerte im Forum Freie Musik, Soundscape u.a.Ausstellungseröffnung KLANGPARK Tobias Brunn wuchs auf dem Chemnitzer Kaßberg auf und lernte hier nach Beendigung der Schule den E-Bass kennen und lieben. Von 2002 bis 2007 studierte er an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden E-Bass und Kontrabass. Danach folgte ein freies Schaffen als Musiker, bei dem neben Bands wie Latin Groove Connection, ShowBiss und The Delicate Orchestra die Theatermusik in den Vordergrund rückte. Darüber hinaus musiziert er mit dem Liedermacher Jonathan Leistner, mit Steffan Claußner, Groove Attached, diversen Gospelchören und anderen Projekten in unterschiedlichsten Musikrichtungen von elektronischer Musik, Musical, Jazz, freier Musik, HipHop, Pop, Funk, Gospel, Latin bis Klassik. Seit ein paar Jahren lebt er im schönen Erzgebirge, wo er im Großolbersdorfer Posaunenchor das Helikon bläst. Am Schauspiel Chemnitz ist er als Bühnenmusiker in zahlreichen Produktionen zu erleben und regelmäßig bei den NACHTSCHICHTEN soundscape und forum freie musik involviert. Steffan Claußner studierte bei Rainer Lischka an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden Komposition und arbeitet regelmäßig als Komponist und Musiker an verschiedenen Theatern. In seiner Heimatstadt Chemnitz ist der gebürtige Kemtauer einer der Taktgeber der Chemnitzer Musikszene: Er dirigierte 2006 anlässlich des splash-Festivals mit großem Orchester Hip-Hop, spielte in der Reihe Musik im Black völlig im Dunkeln und organisierte mit dem Forum Freie Musik einen Marathon, bei dem über 42,2 Stunden nonstop improvisiert wurde. Nebenher spielt Steffan Claußner als Schauspieler bei der „V.E.B.“, sammelt seltene Musikinstrumente und ist auf der Suche nach neuen Klängen. Mit Carsten Knödler verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, die immer wieder zu erstaunlicher Instrumentierung in Schauspielproduktionen führte. Der umtriebige Musiker betreut Ballett-, Musiktheater- und Schauspielproduktionen und ist seit der Spielzeit 2014/15 als Kapellmeister am Schauspiel Chemnitz engagiert, wo er auch die NACHTSCHICHTEN, soundscape und forum freie musik konzipiert. Er arrangierte und spielte u. a. die Songs für Romeo und Julia auf der Abbey Road sowie Ring of Fire und schrieb u.a. die Bühnenmusik für Robin Hood, und, und, und www.steffan-claussner.de Bernd Sikora studierte in Dresden klassisches und modernes Schlagwerk sowie afrocubanische Percussion am Conjunto Folclorico Habanna/Cuba. Er gründete das Ensemble NYUTO Percussion total und spielte mit ihm u.a. auf der EXPO 2000 in Hannover und der Matinee de la danse in der Semperoper. Bis 2014 war er Ensemblemitglied und zuletzt Musikalischer Leiter des Theaters Junge Generation in Dresden. Er schuf zahlreiche Bühnenmusiken, darunter auch für das Staatschauspiel Dresden, das Theater o.N. Berlin, das TUS Theater Saratow (Russland) und das Bragge Teatre (Norwegen) sowie das Youth Theatre Taschkent. Die Beschäftigung mit szenischer Umsetzung von Musik und die Entwicklung von speziellen Instrumenten für die Bühne bilden immer wieder Schwerpunkte seiner Arbeit. Seine Suche nach Klängen und Harmonien finden wir aktuell in seinem Stück „Kling, kleines Ding“, einer Musikperformance auf 54 gestimmten Steinen, die im August erneut vier Wochen auf Asientour ging. Gastspiele führten seine Musik auch auf Festivals in Finnland, Dänemark, Rotterdam, Moskau, Ankara, Kairo. Für einige Stücke wurde Bernd Sikora mit Preisen bedacht. Zwei Werke wurden ZDF aufgezeichnet und ausgestrahlt. Für die Weltmusik- Formation „Musighistan“ schuf er eine Kombination aus gestimmten Holzbässen, Steinen und TubAluBells. Mathis Stendike klopft oft auf Holz weil eines seiner wichtigsten Percussionsinstrumente ein geschlossener Holzhockerkasten ist, dem er die aufregendsten Töne zu entlocken vermag. Ansonsten klopft, schlägt und trommelt Mathis auf alles und allem, was man sich vorzustellen vermag, sogar Kinderspielzeug aus Plastik dient als Klangerzeuger! Als begeisterter Percussionist ist Mathis ein gefragter und experimentierfreudiger Musiker, der sein Können in vielfältigen Projekten, u. a. in „African Tango“, „Blue Graffiti“ und „De Tonaction“, unter Beweis stellt. Er ist ein klassisch ausgebildeter Musiker, der als Hornist der Erzgebirgischen Philharmonie engagiert war. Als 4. Hornist des Sächsischen Hornquartetts lebt er eine weitere starke Seite seines Musikerdaseins. Mathis Stendike studierte Horn an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und war Mitglied der Erzgebirgischen Philharmonie Aue und im Eduard von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz. Darüber hinaus ist Mathis Stendike ein gefragter Percussionist und Musikpädagoge mit ausgeprägtem Hang zum Experimentellen, weshalb auch elektronische Verfremdungen seiner Trommelklänge zum besonderen Sound seiner Performances beitragen. Mitch Kunze wurde 1964 in Karl-Marx-Stadt geboren. Nach einer Lehre als Wartungsmechaniker für Datenverarbeitungs- und Büromaschinen begann er erste elektronische Basteleien (Verstärker, etc.). Seit 1989 ist er Fagottist im Orchester des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz, der heutigen Erzgebirgischen Philharmonie Aue. Seit 1994 ist er Mitglied des B.I.G. e.V. Chemnitz. Dort kam es zu ersten Berührungen mit improvisierter Musik. Seit Ende der 1990er Jahre bastelt er wieder an und mit elektronischen Schaltungen. Die ersten Synthesizer und Effektgeräte entstehen. Seitdem permanent Experimente mit und Selbstbau von elektromechanischen und elektronischen Klangerzeugern. Einsatz derselben in Konzerten der Reihen „Forum Freie Musik“ und „Soundscapes“ des B.I.G.e.V. Chemnitz.
Konzerte in der Ausstellung:
Montag, 20. Mai 20 Uhr Konzert - mit dem Chemnitzer Improvisations Orchester Montag, 27. Mai 20 Uhr Konzert: Percussion-Total Dienstag, 4. Juni 19.30 Uhr TRIO Dikeman – Edwards – Lillinger Grenzüberschreitungen XI – 2019 John Dikeman, sax; John Edwards, bass; Christian Lillinger, drums Donnerstag, 6. Juni 19 Uhr Klang-Symposium und Konzert Sonntag, 16. Juni 11 Uhr Finissage Konzert mit anschließender Versteigerung von InstrumentenAnmeldungen für Workshops, Schülerkonzerte und musikalische Führungen unter: steffanclaussner@web.de
Pressemitteilung
Ausstellungszeitraum: 17. Mai bis 16. Juni 2019
Gefördert vom Büro für städtisches Kulturmanagement Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts. Mit freundlicher Unterstützung durch den Kfz-Meisterbetrieb Bondzio.
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