Kalligrafie und Schriftgestaltung
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Ausstellungseröffnung am Dienstag, 30. September 2025, 19.30 UhrEinführung: Alexander Stoll (Kurator)Musik: Andreas Winkler
Der Chemnitzer Grafiker und Typograf Heinz Schumann (1934 – 2020) wird oft nur mit der monumentalen Schriftwand hinter dem Karl-Marx-Kopf in Verbindung gebracht. Weniger bekannt ist z.B., dass Schumann Anfang der 1960er Jahre den Schriftzug der Freien Presse entwarf, welcher bis 1989 auf dem Titel der Tageszeitung zu sehen war. Auch entwickelte er seit den 1970er Jahren ein äußerst eigenständiges kalligrafisches Werk, in dem er mit Tusche und Feder auf schwungvolle Art verdichtete Schriftgrafiken zu kurzen literarischen Texten schuf. Sorgfältig wählte er dafür die Texte aus und bearbeitete etwa Werke von Pessoa und Neruda, Hölderlin und Kleist oder auch von Else Lasker-Schüler und Klaus Mann. Während er mit seinen kalligrafischen Blättern international große Beachtung und Anerkennung erzielte, mit Ausstellungen und Preisen mehrfach geehrt wurde, ist dieser Aspekt seines Schaffens in seiner Heimatstadt nur einem sehr kleinen Kreis bekannt.Die Ausstellung rückt deshalb das kalligrafische Werk Schumanns mit Beispielen aus allen Schaffensphasen in einer umfangreichen Auswahl aus dem Nachlass in den Fokus der Öffentlichkeit. Ergänzend werden auch seine typografischen Entwürfe vorgestellt und ein Einblick in seine breit gefächerte gebrauchsgrafischen Tätigkeit gegeben.
HEINZ SCHUMANN 1934 in Chemnitz geboren, Lehre als grafischer Zeichner, 1952-57 Studium Gebrauchsgrafik, Buchgestaltung, Schrift und Typografie an der HGB in Leipzig bei Albert Kapr, Wolfgang Mattheuer, Hans Mayer-Foreyt, bis 1959 Grafiker bei DEFA-Synchron Berlin-Johannisthal, Gastdozent für Schrift an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin-Schöneweide, 1959-62 Meisterschüler bei Albert Kapr, Spezialausbildung zur Herstellung typografischer Schriften, Grafiker bei der Freien Presse in Karl-Marx-Stadt, seit 1962 Mitglied im VBK-DDR, seit 1966 freiberuflich in Chemnitz, 1971 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze nach der Realisierung der Schriftwand hinter dem Marx-Monument, Gestaltung mehrerer Satzschriften und plastischer Schriftgestaltungen in Verbindung mit Architektur, 1989 Silbermedaille auf der Internationalen Buchkunstausstellung in Leipzig, 2004 Großer Preisinternationaler Kalligrafie, Westerlo (Belgien), lebenslange Beschäftigung mit der Kalligrafie, geschrieben mit Pinsel, Rohrfeder und Gänsekiel, weltweite Ausstellungsbeteiligungen, Arbeiten im Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei Leipzig, der Sammlung zeitgenössischer Kalligrafie der Akademie der Künste in Berlin, der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz und im Privatbesitz, 2020 in Chemnitz gestorben.
In your dreams, your heart travels - HEINZ SCHUMANNCalligraphy and type design
The Chemnitz-based graphic designer and typographer Heinz Schumann (1934–2020) is often associated solely with the monumental wall of lettering behind the Karl Marx head. Less well known, for example, is that Schumann designed the lettering for the Freie Presse newspaper in the early 1960s, which appeared on the front page of the daily newspaper until 1989. From the 1970s onwards, he also developed an extremely original calligraphic oeuvre, in which he used ink and pen to create lively and condensed lettering graphics for short literary texts. He carefully selected the texts for this purpose, working on works by Pessoa and Neruda, Hölderlin and Kleist, as well as Else Lasker-Schüler and Klaus Mann. While he achieved great international attention and recognition with his calligraphic works, receiving numerous honours in the form of exhibitions and awards, this aspect of his work is known only to a very small circle in his hometown.The exhibition therefore brings Schumann's calligraphic work into the public eye with examples from all phases of his career in an extensive selection from his estate. In addition, his typographic designs are also presented, providing an insight into his wide-ranging commercial art activities.
HEINZ SCHUMANN Born in Chemnitz in 1934, apprenticeship as a graphic designer, 1952-57 studied commercial art, book design, lettering and typography at the HGB in Leipzig under Albert Kapr, Wolfgang Mattheuer and Hans Mayer-Foreyt. Until 1959, he worked as a graphic designer at DEFA-Synchron Berlin-Johannisthal and was a guest lecturer on typefaces at the Technical College for Advertising and Design in Berlin-Schöneweide. 1959-62 master student under Albert Kapr, special training in the production of typographic fonts, graphic designer at the Freie Presse in Karl-Marx-Stadt, since 1962 member of the professional association VBK-DDR, since 1966 freelance in Chemnitz, 1971 Fatherland Order of Merit in bronze after the realisation of the lettering wall behind the Marx monument, design of several typesfaces and sculptural lettering designs in connection with architecture, 1989 Silver medal at the International Book Art Exhibition in Leipzig, 2004 Grand Prize for International Calligraphy, Westerlo (Belgium), lifelong engagement with calligraphy, written with brush, reed pen and goose quill, worldwide exhibition participation, works in the Book and Writing Museum of the German Library in Leipzig, the collection of contemporary calligraphy of the Academy of Arts in Berlin, the New Saxon Gallery in Chemnitz and in private ownership, died in Chemnitz in 2020.
BegleitprogrammSonntag, 16. November 11 UhrDuoführung mit dem Grafikdesigner Hendrick Heinicke (Leipzig) und Kurator Alexander Stoll
Sonntag, 16. November 14 UhrKunst in Familie: Kalligrafische WeihnachtskartenFamiliennachmittag
Sonntag, 4. Januar 11 UhrKuratorenführung Alexander Stoll (Kustos Neue Sächsische Galerie)
Samstag, 24. Januar ab 15 UhrKunsthüttenfestEin Nachmittag für die ganze Familie mit Musik, Kunst und Mitmach-Angebot bei Kaffee/Kuchen.
MuseumspädagogikWas kommt nach dem Z?(Klassenstufe 1-4)
Werbung handgemacht(ab Klassenstufe 5)
Kalligrafie – die Kunst des Schönschreibens(ab Klassenstufe 8)
Schrifttypen mit Charakter(ab Klassenstufe 11)
Pressemitteilung
Ausstellungszeitraum: 30. September 2025 - 25. Januar 2026Gefördert vom Büro für städtisches Kulturmanagement Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e. V.Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
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