Fotografie
Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 12. September 2023, 19.30 UhrEinführung: Matthias Reichelt, Kulturjournalist
Hansgert Lambers (*1937 in Hannover) hat sich nie beruflich der Fotografie verschrieben, sondern sie immer aus purer Leidenschaft betrieben. Obgleich er fast sein ganzes Leben lang fotografierte, ist sein Werk bislang noch recht unbekannt. Seine ersten Aufnahmen machte er im Alter von 14 Jahren. Mit 19 besaß er bereits die erste Leica. Lambers ist »ein Liebhaber der Fotografie« und widmet sich ihr nicht »nur« als Fotograf, sondern auch als Verleger und Rezensent. Eine Beschäftigung mit Fotografie von »allen Seiten«, wie er selber formuliert.Als Autor wollte er stets nur seine Bilder machen. Im Zentrum seines fotografischen Interesses stehen die Menschen, vorwiegend in den Städten. Lambers‘ Beruf in der Datenverarbeitung führte ihn auch in sozialistische Staaten, wo er vor allem in der ČSSR viel fotografierte. In seinen Bildern aus sieben Jahrzehnten, die er in Barcelona, Berlin/DDR und Berlin-West, London, Ostrava, Paris, Prag machte, ist ein von Humanismus und Neugier geprägtes Interesse an Menschen spürbar. Das Glück, die Erotik, die Traurigkeit und die Mühsal des Lebens finden sich als zur Conditio humana gehörige Daseinszustände in seinem Werk. Ob seine Fotografien die große Diskrepanz zwischen der Anonymität von riesigen Wohnanlagen und der einsamen Präsenz eines spielenden Kindes oder das kleine intime Glück in einer eher unwirtlichen Umgebung in Ostrava (ČSSR) einfangen - seine Bilder erzählen Geschichten, die sich in den Köpfen der Betrachtenden weiter entfalten. Lambers‘ Fotografien zeigen, wie stark er den Kontakt mit den Menschen auf den Straßen sucht. Viele fing er, ihm entgegenkommend, en face ein. Die meisten reagierten aufgeschlossen und traten ihm mit lachenden Gesichtern entgegen. Junge Frauen, Jugendliche und Kinder, aber auch ältere Menschen beobachteten selbst mit Neugier und Gelassenheit Lambers‘ offen demonstriertes Interesse, sie zu fotografieren.Im Rahmen der Werkaufarbeitung ist ein 32-minütiger Interviewfilm entstanden, der in der Ausstellung gezeigt wird. Desgleichen erschien eine Monografie im renommierten Verlag Fotohof, Salzburg.BiografieHansgert Lambers wurde 1937 in Hannover geboren. Er studierte ab 1957 in Berlin (Dipl.Ing.) und arbeitete dann von 1965 bis 1993 als Systemberater bei IBM, davon sechs Jahre in Osteuropa. Seit 1951 fotografiert er, ab 1956 mit der Leica. Es folgten Bild- und Textveröffentlichungen zur Fotografie und ab 1974 Ausstellungen seiner Fotografien u.a. in Berlin, Hannover, Klimkovice (Tschechien), Lwówek Śląski (Polen), Moravská Třebová (Tschechien), Ostrava (Tschechien), Tallinn (Estland), Toronto (Kanada) und Wien. Außerdem kuratierte er Ausstellungen und gründete 1986 den Verlag ex pose (www.expose-verlag.de). Am 23.06.2024 in Berlin verstorben.
Sonntag, 24. September 14 Uhr Kunst in FamilieAlltag und Geschichte(n) - Ausstellungsrundgang und anschließendes selbst aktiv werden für alle Generationen
Dienstag, 10. Oktober 19 Uhr KünstlergesprächHansgert Lambers im Gespräch mit Mathias Lindner zu den besonderen Umständen seiner Werkentstehungen
Dienstag, 17. Oktober 19 Uhr LesungAnne Rabe: Die Möglichkeit von GlückLesung und anschließendes Gespräch mit der Autorin über die vieldiskutierte Neuerscheinung diesen Jahres.Moderation: Lucia SchaubKooperation mit der Stadtbibliothek Chemnitz
Dienstag, 24. Oktober 19 Uhr FilmJacques Tati: Playtime (1967, dt.)Tatis herrliche Zeiten spielen in und irren durch ein futuristisches Paris der 1960er Jahre. Eine Satire zum Traum und Alptraum eines anonymen Lebens zwischen Stahl und Glas.
Sonntag, 29. Oktober 11 Uhr öffentliche Führung
Dienstag, 7. November 19 Uhr DiskussionWas schwingt mit, wenn auf „Osteuropa“ im kulturellen Gespräch Bezug genommen wird? Die These der „osteuropäischen Stadt in einem westeuropäischen Land“ und die Beschwörung der „osteuropäischen Seele“ aus der erfolgreichen Kulturhauptstadtbewerbung von Chemnitz nehmen wir zum Anlass über die Mechanismen und Wirkungen von kulturellen Zuschreibungen bzw. Stigmatisierungen zu sprechen. Als Gäste auf dem Podium: Prof. Dr. Stefan Garsztecki (TU Chemnitz) und Stefan Schmidtke (Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 GmbH) Moderation: Mathias Lindner (Neue Sächsische Galerie)
Sonntag, 19. November 11 Uhr öffentliche Führungimmer dienstags 17 Uhr öffentliche Führung
Gezielter SchnappschussMotivjagd in Schwarzweiss und mit Überlegung(ab Klassenstufe 10)weitere museumspädagogische Angebote siehe KunstvermittlungPressemitteilung
Ausstellungszeitraum: 13. September - 7. Januar 2024Gefördert vom Büro für städtisches Kulturmanagement Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e. V.Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
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