12. Biennale sächsischer Druckgrafik
Zum Wettbewerb der 12. Biennale hatten 146 Künstlerinnen und Künstler 379 Arbeiten eingereicht. Ausgewählt wurden 100 Arbeiten von 79 Künstlerinnen und Künstlern. Ein Ausgewählter zog nach der Juryentscheidung seine Arbeit zurück. Teilnahmeberechtigt waren alle Künstlerinnen und Künstler, deren Schaffens- und Wirkungsschwerpunkt in Sachsen liegt. Eingereicht werden konnten maximal vier einzeln oder als Zyklus konzipierte druckgrafische Blätter, die seit 2016 entstanden sind. Gesucht waren mit der diesjährigen Ausschreibung die Auswirkungen des Gegensätzlichen auf die eigene Bildproduktion – sei es in der Themenwahl, den Bildgegenständen, dem Erzählmodus, der gewählten Technik oder dem Einfluss kontrastierender, herausfordernder oder fremder Formen und Farbigkeiten. Die Auslober des Wettbewerbs zur Grafikbiennale interessierten sich, inwieweit politische Anteilnahme Einfluss auf die Bildgestalten nimmt und wo sich für Künstler überhaupt die Felder des Kräftemessens auftun. Ist dieses Feld der Auseinandersetzung auch eines, das im Humor eine Ausdrucksform findet, wie es in den interventionistischen Bereichen der Straßenkunst längst gängige Methode ist? Für die 100 ausgewählten Grafiken galten der Jury die überzeugende grafische Form und die Prägnanz der künstlerischen Sprache als höchste Kriterien. Ihr gehörten Prof. Oliver Kossack, Leiter der künstlerischen Werkstätten an der HGB Leipzig, die Leiterin des Carlfriedrich-Claus-Archivs an den Kunstsammlungen Chemnitz Brigitta Milde, der Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle/Saale Thomas Bauer-Friedrich, die Künstlerin und ehem. Professorin der HfBK Dresden Elke Hopfe sowie Mathias Lindner, Direktor der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz an. Dank großzügiger Spenden konnten neun Preise für herausragende Arbeiten vergeben werden. PreisträgerInnen sind Alessandra Donnarumma, Stephanie Marx, Gudrun Petersdorff, Tanja Pohl, Tina Wohlfarth, Harald Alff, Rolf Münzner, Akos Novaky und Lothar Rericha. Die Zahl junger Künstlerinnen und Künstler unter den Bewerbern nahm deutlich zu. Die Einreichungen dieses Jahres dokumentieren eine Tendenz, die von den Qualitäten der Vervielfältigbarkeit und Schnelligkeit der Produktion immer mehr abrückt in Richtung großformatiger, unikater, komplexer und verfeinerter Druckwerke. Trägermaterialien wechseln und die Bildfindung basiert immer häufiger auf fotografischen Impulsen. Mit der diesjährigen 12. Biennale haben wir das zweite Mal in Folge ein politisch zu denkendes Thema gesetzt. Nach Bei uns in Europa 2016 folgt in diesem Jahr: Kräftemessen. Die Ereignisse der letzten Wochen, die Chemnitz auf so unrühmliche Weise ins internationale Rampenlicht katapultiert haben, bestätigen die Notwendigkeit dieser bildnerischen Auseinandersetzung und Einübung eines generell zu steigernden gesellschaftlichen Bewusstseins und Austauschs. Es wird immer klarer, dass die Konflikte auf der Straße nur die Vorhut des großen Messens an den Erfordernissen eines großen Friedens sind. Die kleinen Kräftemessen des Alltags lehren, dass die Themen immer wieder angesprochen werden müssen. Und die Kunst dieser Biennale öffnet dazu einen weitgehend undogmatischen Kanal. Die ausgewählten Arbeiten zeigen, dass Künstlerinnen und Künstler dort, wo Begegnungen stattfinden, oft auch den Keim zum Kräftemessen empfinden oder beobachten. Viele dieser Begegnungen sind ganz natürlicher, kosmischer oder animalischer Art und dienen als metaphorische Beispiele. Andere nutzen das literarische Erbe, eröffnen abstrakte Diskurse, geben lakonische Statements oder spiegeln den Alltag. Andere messen sich mit den Produkten ihrer Phantasiewelten.
Harald Alff, Hans-Olaf Bote, Günther Böttger, Peter Brunko, Gerhard Deke, Alessandra Donnarumma, Andreas Dress, Ingo Duderstedt, Christine Ebersbach, Christoph Feist, Heinz Ferbert, Karlheinz Georgi, Hubertus Giebe, Sighard Gille, Jan Grossmann, Thomas Heinicke, Wolfgang Henne, Karl Herrmann, Madelene Heublein, Helene Heyder, Frank Hoffmann, Michael Hofmann, Jürgen Höritzsch, Julienne Jattiot, Kate Kalniete, Kai Robert Kluge, Stefan Knechtel, Jan Kromke, Romy Krüger, Mandy Kunze, Katja Lang, Robert Marchewka, Stephanie Marx, Petra Natascha Mehler, Jörn Michael, Rolf Münzner, Maja Nagel, Lysann Németh, Akos Novaky, Vivien Nowotsch, Vlado Ondrej, ORLANDO (Karla Neumeyer), Osmar Osten, Sylvia Pàsztor, Gudrun Petersdorff, Tanja Pohl, Jürgen Schieferdecker, Max Uhlig, Dagmar Ranft-Schinke, Thomas Ranft, Lothar Rericha, Markus Retzlaff, Christina Röckl, Andreas Rudloff, Andreas Schüller, Detlef Schweiger, Anija Seedler, Anja Seidel, Thomas Siemon, Karola Smy, Wolfgang Smy, Kai-Oliver Spade, Gabriele Sperlich, Reinhard Springer, Tina Steinbach, Klaus Süß, Soenke Thaden, Johannes Unger, Anita Voigt, Frank Voigt, Carolin Weinert, Ines Weisheit, Christoph Wischniowski, Tina Wohlfarth, Axel Wunsch, Dagmar Zemke und Silvio Zesch
Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Werke
Sonntag, 30. September, 14 Uhr Kunst in Familie: Kräftemessen – experimentelles Drucken Familiennachmittag Sonntag, 28. Oktober, 11 Uhr Öffentliche Sonntagsführung Sonntag, 28. Oktober, 14 Uhr Kunst in Familie: Die Monotypie – ein einmaliger Druck Familiennachmittag Freitag, 9. November, 18 - 22 Uhr Kräftemessen - ein Spieleabend Hier gehts nicht zu wie im alten Testament - Aug um Auge, Zahn um Zahn. Unser Kräftemessen erlaubt pfiffigere Lösungen wie beim Wettlaufen von Hase und Igel. Mitten in unserer Ausstellung könnt ihr euch in ungewohnten Bewegungs-, Karten-, Ball- und Brettspielen testen. Dienstag, 13. November, 19.30 Uhr Saleh und Maja Ein Kurzfilm aus Chemnitz. Filmvorführung und Diskussion mit den Filmschaffenden und KünstlerInnen der Ausstellung. Sonntag, 25. November, 15 Uhr Finissage Ausstellungsrundgang mit Prof. Oliver Kossack, Jurymitglied des Wettbewerbes 100 Sächsische Grafiken 2018.
Herr Zufall und Frau Kontrolle Drucken einer Monotypie. ab Klassenstufe 3 David gegen Goliath – ein graphisches Kräftespiel Wir fertigen eine Druckvorlage und kombinieren diese im Hochdruckverfahren zu einem grafischen Kräftespiel. ab Klassenstufe 6
Öffentliche Führung dienstags 17 Uhr
Pressemitteilung
Kulturmanagement Stadt Chemnitz I Volksbank Chemnitz eG I Kanzlei INGENSIEP Fachanwälte Rechtsanwälte I FASA AG I Sozietät Handschumacher Partner Rechtsanwälte I Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG I Petra und Robert Leonhardt (Chemnitz) I Steffanie Löser-Föhse (Chemnitz), Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V.
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