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Das künstlerische Lebenswerk des Malers FRITZ KELLER (1915–1994)

03. Dezember 2024 bis 09. März 2025

Neue Sächsische Galerie

o.T., o.J., Gouache, 101.8 x 75.1 cm, Sammlung Neue Sächsische Galerie, Inv.: A-01137
o.T., o. J., Gouache auf Papier, 50.6 x 75 cm, Sammlung Neue Sächsische Galerie, Inv. A-01107
Blühender Baum am Fenster, 1974, Gouache auf Papier, 101 x 75 cm, Sammlung Neue Sächsische Galerie, Inv. A-00940
o.T. (Stier), o. J., Tusche, 30 x 41 cm, Sammlung Neue Sächsische Galerie, A-01101
Pelikan, o. J., Gouache auf Papier, 99 x 75 cm, Sammlung Neue Sächsische Galerie, A-01132

Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 3. Dezember 2024, 19.30 Uhr
Einführung: Alexander Stoll, Kustos Neue Sächsische Galerie
Musik: Emi Suzuki, Klavier

Der Maler Fritz Keller (1915 – 1994) gehört zu jener Generation, deren Lebensweg und künstlerische Entwicklung vom Zweiten Weltkrieg und Gefangenschaft geprägt wurde. Seine künstlerische Ausbildung und sein persönlicher Erfahrungsradius waren aufgrund der nationalsozialistischen Ideologie zunächst stark eingeschränkt. Zum Erweckungserlebnis wurde für ihn der Besuch der Ausstellung „Entartete Kunst“ 1937 in München. Hier begegnete er erstmals Kunstwerken des Expressionismus, vor allem jenen der Künstlergruppen „Brücke“ und „Blauer Reiter“. Die diffamierenden Absichten dieser Ausstellung bewirkten bei Fritz Keller das Gegenteil. Er war begeistert von dieser Kunst und dies sollte ihn für sein gesamtes Künstlerleben prägen. Während der Kriegsgefangenschaft in England kam er über Magazine und Zeitungen mit weiteren Werken der Moderne etwa von Picasso, Matisse und Braque in Berührung.

In den 1950er Jahren geriet Keller aufgrund seiner deutlichen Orientierung am Expressionismus der vorangegangenen Generationen im Zusammenhang mit der Formalismus-Debatte ins Abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Viele Jahre verdiente er als Lehrer seinen Lebensunterhalt, hatte kaum Ausstellungen und Verkäufe. Ab Mitte der 1970er Jahre verbesserten sich dann die Ausstellungsmöglichkeiten. Erste Einzelpräsentationen, etwa im Pablo-Neruda-Klub Karl-Marx-Stadt und in der Galerie oben folgten. Nach der Wende blieben ihm bis zu seinem Tod 1994 nur wenige Jahre unter den neuen Verhältnissen.

Keller hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine zupackende und kraftvolle Malweise erarbeitet, die vom Leuchten der Farben und der Reduktion der Formen charakterisiert ist. Seine Motive schöpfte er zumeist aus dem unmittelbaren Erlebnis der Natur. Es sind die prägnanten Elemente der Landschaft - Bäume, Häuser, Felder und Wiesen - die seine Werke tragen. Spiegelungen und Verzerrungen auf Wasseroberflächen kommen seinen Gestaltungsvorstellungen entgegen. Figürliche Kompositionen oder auch Porträts finden sich bei ihm ebenso wie zahlreiche Tierdarstellungen oder gänzlich abstrakte Bildfindungen, die nicht selten einen musikalischen Bezug aufweisen.

Die Ausstellung stellt den unbeirrbaren Einzelgänger aus Glauchau in einer umfangreichen Retrospektive vor.
Präsentiert werden Werke aus allen Schaffensphasen, überwiegend Ölgemälde, Gouachen und Aquarelle, ergänzend dazu Zeichnungen, Grafiken und Skizzenbücher, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden. Die Exponate entstammen zu einem großen Teil aus der Sammlung der Neuen Sächsischen Galerie, die über einen Bestand von rund 200 Arbeiten des Künstlers verfügt. Darüber hinaus werden Leihgaben aus dem Nachlass des Künstlers und aus Privatbesitz einbezogen.


Begleitprogramm

Sonntag, 8. Dezember 14 Uhr
Kunst in Familie: Lass es leuchten
Auf den Spuren der schwarzen Konturen bei Fritz Keller - wir schneiden und kleben leuchtende Bilder.

Sonntag, 29. Dezember 11 Uhr
Kuratorenführung Alexander Stoll im Gespräch mit Ursula Keller

Sonntag, 26. Januar ab 15 Uhr
Kunsthüttenfest
Ein Nachmittag für die ganze Familie mit Musik, Kunst und Mitmach-Angebot bei Kaffee/Kuchen.

Dienstag, 4. Februar 19 Uhr
Die schweren Jahre
Schwierigkeiten und Möglichkeiten einer unabhängigen künstlerischen Entwicklung in den 50er bis 80er
Jahren in der DDR - im Gespräch mit Ursula Keller und dem Historiker Gunnar Decker.

Sonntag, 9. Februar 11 Uhr
Kuratorenführung Alexander Stoll

Sonntag, 9. Februar 14 Uhr
Kunst in Familie: Blaue Bäume, rote Wolken
Expressive Malerei

Museumspädagogische Angebote
Bison, Pelikan und Antilope
(Vorschule und Grundschule)

Schwarze Linien und leuchtende Farben
(Klassenstufe 5 – 12)

immer dienstags 17 Uhr
Öffentliche Führung




Pressemitteilung

Ausstellungszeitraum: 3. Dezember 2024 - 9. März 2025


Wir danken von Herzen der Unterstützung durch die Familie Keller, für Leihgaben und Schenkungen an die Sammlung der Neuen Sächsischen Galerie.
Allen Leihgebern sei großer Dank, denn erst durch ihr Engagement wurde diese, das künstlerische Oeuvre Fritz Kellers in seiner biografischen Entwicklung wie seiner Breite präsentierende Ausstellung möglich.

Gefördert vom Kulturraum Stadt Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e. V.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

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