Malerei von Uwe Bullmann
Die Ausstellung ermöglicht einen umfassenden Blick auf das Oeuvre eines Künstlers, dessen Name untrennbar mit der Kunstszene in Chemnitz der letzten Jahrzehnte verbunden ist. Seine vielfältigen Aktivitäten im Verband Bildender Künstler und später als Galerist der Galerie Borssenanger haben die öffentliche Wahrnehmung seines eigenen malerischen Werkes jedoch in den Hintergrund treten lassen. Dabei hat Uwe Bullmann parallel zu diesen Aufgaben über die Jahre hinweg immer auch selbst zu Pinsel und Leinwand gegriffen. Die Exponate für die retrospektiv angelegte Ausstellung stammen aus dem Nachlass des Künstlers sowie aus dem Sammlungsbestand der Neuen Sächsischen Galerie. Im Gegensatz zu den regional stark verbreiteten expressiven Handschriften in der Malerei pflegt Bullmann einen sehr glatten Pinselstrich. Die Bildgegenstände sind deutlich umrissen und ausformuliert, die Farbpalette ist zurückhaltend und unaufgeregt. Über allem liegt ein gewisser Verfremdungseffekt, der die Gegenstände zwar eindeutig erkennbar lässt, sie aber dennoch als „gemalt“ charakterisiert. Es finden sich Übertreibungen und Verzerrungen in den Formen und Proportionen ebenso wie räumliche und perspektivische Verschiebungen, die seinen Werken einen eigentümlichen Charakter verleihen.Die Motive und Themen Bullmanns entsprechen ganz seiner stillen und zurückhaltenden Art: Landschaften, Stillleben, Porträts und Genreszenen – poesievoll und mitunter auch von einer leisen Melancholie durchzogen. Hin und wieder findet sich unter dem, was auf den ersten Blick erfassbar ist, ein ironisch-heiterer Humor versteckt. Wenn z.B. der „Sonntagsausflug“ (1974), wie eine Fahrt in eine idyllische Modellbahnlandschaft erscheint oder wenn sich stolze Schönheiten als „Dame im Leopardenkleid“ (1986) oder in seinen späteren „Sesselbildern“ präsentieren.Stillleben und insbesondere das Blumenstillleben nahmen einen großen Raum in seinem Schaffen ein. Eine Besonderheit hierbei sind jene Gemälde, die das Stillleben oder Interieur mit landschaftlichen Elementen verbinden, oder die großformatigen Blüten, die in den 2000er Jahren entstanden, in denen er sich mit mikroskopischem Blick dem Formenreichtum von Blütenblättern zugewandt hat.Biografie1945 in Zwickau geboren I 1964 Abschluss der Berufsausbildung als Maurer, Abitur I 1968 Staatsexamen Kunsterziehung / Geschichte an der Universität Leipzig I 1968-77 Tätigkeit im Kulturbereich in Leipzig und Karl-Marx-Stadt I 1974 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR I 1977 Beginn der freischaffenden Tätigkeit als Maler und Grafiker I 1977-84 Leiter einer Förderklasse im Auftrag der Fachschule für Angewandte Kunst Schneeberg I 1984-91 Mitglied im Vorstand der Verkaufsgenossenschaft Bildender Künstler „galerie oben“, Karl-Marx-Stadt I 1992 Aufnahme in den Chemnitzer Künstlerbund e.V. im Bundesverband Bildender Künstler I 1994 Gründung der HOFGALERIE mit Axel Wunsch I 1997 Gründung der Galerie Borssenanger, Chemnitz, Limbacher Straße I 2005-07 Galeriegemeinschaft mit der Galerie grounded, Uwe Kreißig I 2007 Umzug der Galerie Borssenanger in das Stadtzentrum Chemnitz I 2010 Partnerschaft mit Renè Marn und Eröffnung einer Dependance der Galerie in Hamburg I 2016 in Chemnitz verstorben
Dienstag, 7. März 2017 19.30 UhrUwe Bullmann - Der Mann mit den zwei LebenEin Gespräch über vierzig Jahre für die Kunst als Galerist und Maler.Ulf Kallscheidt im Gespräch mit Karl Clauss Dietel, Uwe Kreißig und N.N.Sonntag, 12. März 2017 11 UhrÖffentliche SonntagsführungSonntag, 12. März 2017 14 UhrKunst in Familie: Wer sitzt denn da im Sessel?Familiennachmittag
BilderbuchlandschaftVorschule und Klassenstufe 1 bis 4Ruhe im KartonOberschule und Gymnasium Klassenstufe 5 bis 8(um Anmeldung wird gebeten)Öffentliche Führung dienstags 17 UhrPressemitteilung
Ausstellungszeitraum: 14. Februar bis 2. April 2017Gefördert vom Büro für städtisches Kulturmanagement Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V.
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