Porträts und druckgrafische Arbeiten zur Weltliteratur von Bernhard Heisig und Oskar Kokoschka aus der Sammlung Weinhold.
Literatur und sprachliche Überlieferungen als Impulsgeber eigener Bildschöpfungen zu nutzen, das kennt die Bildgeschichte seit ihren Anfängen. Sie für Buchpublikationen der Texte zu produzieren ist erst richtig in Schwung gekommen mit der Erfindung der Lithografie kurz vor 1800. Die drucktechnischen Schwierigkeiten und Einengungen waren überwunden.Wie schon Generationen vor ihnen wandten sich auch Oskar Kokoschka (1886-1980) und Bernhard Heisig (1925-2011) mit zeichnerischen Mitteln bedeutenden Werken der Literatur zu. Ihr Interesse galt nicht allein der zeitgenössischen oder wie im Fall Kokoschkas der eigenen Textproduktion. Ihr Blick fiel in besonderem Maße auf ältere Texte, in denen sie die eigene Gegenwart wiederfanden.Während Bernhard Heisig sich sein Künstlerleben lang grafisch mit literarischen Werken des Themenkreises Krieg und Schuld beschäftigte, fand Oskar Kokoschka erst spät zu seinen weltliterarisch inspirierten umfangreichen Bildzyklen. Wir zeigen seine Arbeiten zu Shakespeareschen Figuren wie dem Lear und zur biblischen Überlieferung von Saul und David, denen Kokoschka sich erst als weit über 80-Jähriger zuwandte. Beide Künstler verbindet die expressionistische Grundhaltung in der künstlerischen Formulierung wie das Dramatische in der Themenwahl. Bearbeitete Themen sprechen von starken Erlebnissen, denen bildlicher Ausdruck gegeben werden sollte.Heisig wie Kokoschka nutzen für die Arbeiten zur Literatur bevorzugt die lithografische Technik mit all ihrer agilen Handhabe und den zeichnerischen Möglichkeiten. Während Kokoschka auch in den breitesten Strichflächen von der präzis charakterisierten Linie her denkt, arbeitet Heisig zumeist in einem malerischen Grundton, mit dem er die Situationen mehr andeutend ins Licht hebt, als sie faktisch in Details zu beschreiben. Ringt der Ältere um den geringsten zeichnerischen Aufwand und die Mitwirkung des Blattes, neigt der Jüngere zu einem sich immer weiter verdichtendem Spiel und Experiment mit dem Reichtum der druckgrafischen Möglichkeiten des Steindrucks. Beide Künstler neigten zeitlebens zum Selbstporträt und seiner Einbindung in literarische Figuren.Im vergangenen Jahr übereignete die Sammlung Weinhold aus Chemnitz der Neuen Sächsischen Galerie ein größeres Konvolut mit Grafiken des Leipziger Künstlers Bernhard Heisig. Dieser Schenkung folgt im laufenden Jahr eine umfänglichere Dauerleihgabe. Mit der Ausstellung Courasche werden ein Teil dieses Konvolutes und weitere Werke der Sammlung Weinhold erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Höhepunkte der Ausstellung werden Heisigs Blätter zur Courasche von Grimmelshausen, seine kompletten Zyklen zu Brechts Mutter Courage und Fontanes Schach von Wuthenow sowie die Mappe mit 41 Lithografien zu Saul und David von Oskar Kokoschka sein.Die Sammlung Weinhold ist eine junge, in stetem Aufbau befindliche Privatsammlung in Chemnitz. Neben dem druckgrafischen Gesamtwerk von Bernhard Heisig und Werner Tübke finden sich darin Arbeiten von Max Beckmann, Oskar Kokoschka, Curt Querner und weiteren Künstlern des sächsischen Raumes.Plakate A1 Digitaldruck
Sonntag, 13. März 11 UhrÖffentliche Führungmit dem Kurator Mathias Lindner, Direktor Neue Sächsische GalerieSonntag, 20. März 14 UhrKunst in Familie: Die Palette des SchwarzweißFamiliennachmittagSonntag, 17. April 14 UhrKunst in Familie: Schau mir in die Augen!FamiliennachmittagSonntag, 24. April 11 UhrÖffentliche Führungmit dem Kurator Mathias Lindner, Direktor Neue Sächsische GalerieDienstag, 26. April 19.30 UhrVERLIEBT VERLUMPT VERLOREN. Menschen im Krieg.Szenische Lesung mit Wolfram Ette.Samstag, 21. Mai ab 18 UhrChemnitzer Museumsnacht
Wie siehst DU denn aus?Vor- und GrundschuleVom Text zum Bildab Klassenstufe 9Öffentliche Führung dienstags 17 Uhr
Pressemitteilung
Ausstellungszeitraum: 23. Februar bis 22. Mai 2016Gefördert vom Büro für städtisches Kulturmanagement Chemnitz und dem Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V.
Zurück